Prototypen – Bevor „die Echten“ in Serie gehen

Prototypen (PT) sind funktionsfähige, aber meist einfache Modelle eines geplanten Produkt oder eines Bauteils. Sie entsprechen im Wesentlichen dem Äußeren oder dem technischen Endprodukt.

Arten der Prototypen:

Im technischen Sinne unterscheidet man zwischen dem Designprototyp, dem geometrischen Prototyps, dem Funktionsprototyp und dem technischen Prototyp. Der Designprototyp ist ein Konzeptmodell und dient zur Überprüfung der Ästhetik und der Ergonomie. Der geometrische Prototyp ist stets ein maßgenaues Modell für erste tatsächliche Versuche. Auch erste Fragen hinsichtlich der Materialbeschaffenheit werden geklärt. Funktionsprototypen beinhalten bereits maßgebende funktionale Eigenschaften. Die Fertigstellung des technischen Prototyps ist der letzte Schritt, bevor die Produktion des Endprodukts in Serie geht.

Die Herstellung eines PT ist in der Regel deutlich teurer als die Fertigung des eigentlichen Endprodukts. Nicht immer handelt es sich beim PT um ein materielles Produkt. Es kann sich genauso gut um eine Software oder um eine Dienstleistung handeln.

Haben Sie schon einmal vom Erlkönig gehört?

Einen Erlkönig bezeichnet man einen PT in der Automobilbranche, der zu streng geheimen Testfahrten genutzt wird. Alle wesentlichen Merkmale des künftigen Serienfahrzeugs sind bereits ausgefeilt und vorhanden, nur das Äußere ist noch nicht identisch zum Endprodukt, um die Spannung vor der Enthüllung aufrecht zu erhalten.

Aus der Prototypenherstellung hat sich eine eigene Branche hervor getan. Die Weiten des Dienstleistungssektors sind noch nicht ausgeschöpft. Meist sind es Ingenieurbüros, die ihre Dienste und Erfahrungen weitergeben. Die Unternehmen profitieren von jungen Ideen und dem objektiven Blick von außerhalb. Um das eigene Personal für solche Feinheiten zu sensibilisieren, hat sich ein großer Markt an speziellen Schulungen und Weiterbildungen aufgetan. Die Kosten für die Seminare erscheinen auf den ersten Blick hoch, allerdings rentiert sich die Investition spätestens bei der nächsten Herstellung eines Prototypens. Sämtliche Details und Fakten bleiben im Unternehmen, es besteht also keine Gefahr, dass Einzelheiten nach außen gelangen können.