Technik, die nicht begeistert – Eine Posse über Blitzanlagen

AutobahnAutos werden mit immer mehr neuster Technik ausgestattet und entwickeln sich langsam aber sicher zu fahrenden und bestens vernetzten Computern.

Hoher Technikstandard? – Fehlanzeige

Daher sollte man vielleicht annehmen, dass sich dieser Prozess der modernsten automobilen Technik auch auf die Verkehrsüberwachung übertragen könnte. Doch anscheinend weit gefehlt. Im Raum Kassel sorgen derzeit Blitzersäulen für Aufsehen, die offensichtlich nicht gerade den aktuellen Standards genügen. Nicht nur, dass dieses Verkehrsüberwachunsgeräte nicht sonderlich hübsch anzuschauen sind, sie sind auch äußerst improvisiert zusammengeschustert. Prüfer des Revisionsamtes stellten in einem aktuellen Bericht fest, dass beispielsweise die Blitzeranlage mit insgesamt zwölf Schlössern zu denen zwölf Schlüssel gehören, gesichert worden sei. Dabei handelte es sich allerdings nicht um die allerneueste Sicherheitstechnik, sondern aus einfachen Baumarktschlössern, die sich jedermann in einem Shop für Heimwerker besorgen kann. Laut der Prüfer wäre damit jeder kleinste Wechsel einer Batterie mit einer Neuausrichtung der Messtechnik verbunden, was offensichtlich alles andere als praktisch ist. Im Zusammenhang mit der Unmöglichkeit, auch nur eine der vorgesehenen Straße vollständig überwachen zu können, machen die gesamte Anlage für die Zwecke der Stadt schlicht unbrauchbar.

Wer bekommt den Schwarzen Peter?

Die Gründe für die eindeutigen Verfehlungen liegen nach Angaben des zuständigen Unternehmens Safety First bei den unzureichenden Formulierungen im Vertragswerk. Man habe keine ausreichenden Angaben für die Ordnungsmäßigkeit der Messungen und die Qualität der ermittelten Daten erhalten. Dafür sei das Ordnungsamt verantwortlich.

Doch die unzureichenden Messungen sind noch nicht alles. Auch die Sicherung der Säulen gegen Vandalismusschäden entpuppte sich schnell als mangelhaft. Die städtischen Prüfer führen das Beispiel einer Säule an, bei der der so wichtige Sensor mit einem einfachen Stock oder Ähnlichem verschoben wurde. Grund dafür war wohl die fehlende Glassicherung vor der Sensoröffnung. Insgesamt eine peinliche Posse, sowohl für die Stadt Kassel als auch das Unternehmen Safety First.